Boxstar Joshua nach Niederlage gegen Usyk: »Es war eine große Lehrstunde für mich« (2024)

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Boxstar Joshua nach Niederlage gegen Usyk: »Es war eine große Lehrstunde für mich« (1)

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Die Wunden waren kaum behandelt, die Beulen kaum gekühlt, da war für Anthony Joshua bereits klar: Er will seine Gürtel zurück. So zumindest erzählte es Promoter Eddie Hearn nach jenem Kampf, der den Dreifach-Weltmeister seine Titel nach Version der IBF, WBA und WBO gekostet hat. Joshua hat einstimmig nach Punkten gegen Oleksandr Usyk verloren.

»Als ich durch den Tunnel zurückging, sagte ich zu mir selbst: Ich bin bereit, wieder ins Fitnessstudio zu gehen, ich bin bereit, einfach weiterzuarbeiten«, sagte Joshua selbst zu den Momenten nach der deutlichen Niederlage. Eine Niederlage, die wohl die allermeisten der 66.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion des Londoner Fußballklubs Tottenham Hotspur ebenso schockiert hatte wie den Lokalmatador selbst. Schließlich sollte die vom Verband angeordnete Pflichtverteidigung gegen den Ukrainer nur das Aufwärmprogramm für das geplante Duell gegen WBC-Champion Tyson Fury werden. Doch dieser vermeintliche Traumkampf ist erst einmal geplatzt. Weil sich der sieben Zentimeter kleinere Usyk als zu große Herausforderung für Joshua herausstellte.

»Ich werde jetzt nicht schmollen, so bin ich nicht. Es war eine große Lehrstunde für mich. Ich weiß, man kann das von einer negativen Seite aus betrachten, aber ich muss es als Lehrstunde hinnehmen und darauf aufbauen«, sagte Joshua. An seine Millionen Fans gerichtet, twitterte Joshua: »Bleib positiv, auch wenn die Welt vor dir zusammenbricht!«

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Für den 31-Jährigen war es nicht die erste Lehrstunde dieser sehr schmerzhaften Art. Bereits 2019 hatte er überraschend seine Gürtel der Verbände WBA, WBO, IBF und IBO an Andy Ruiz Jr. verloren, den US-Amerikaner mit dem selbst gegebenen Spitznamen »Little Fat Kid«. Doch nur sechs Monate später holte er sich diese Titel mit einem klaren Sieg zurück.

Anschließend kam es zum Streit mit der WBO. Vermutet wurde, dass Joshua einer Pflichtverteidigung gegen einen bestimmten Boxer aus dem Weg gehen wollte: Oleksandr Usyk. Jenen Mann, der vor seiner Profikarriere 350 Amateurkämpfe bestritt und davon nur 15 verlor; der dann vier Jahre lang Cruisergewichtsweltmeister war und gerade erst in die höchste Gewichtsklasse wechselte. Schon damals war die Frage aufgekommen: Wie gut ist Anthony Joshua, der König des Schwergewichts, wirklich?

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Der nun ausgefochtene Pflichtkampf hat zumindest einmal gezeigt: nicht gut genug. Und diesmal war es anders, als noch gegen Ruiz jr.: Usyk hat Joshua nicht überrumpelt, er war ihm schlicht überlegen. Schwergewichts-Ikone George Foreman sprach später aus, was wohl viele dachten: »Usyk ist jetzt die Zukunft des Boxens.«

Geschlagen geben will sich Joshua nicht. Doch nach Usyks dominantem Auftritt in dessen erst drittem Schwergewichtskampf überhaupt stellt sich die Frage, wie Joshua ihn in einem Rematch besiegen will. Usyk war beweglicher und schlagfertiger, taktisch versierter und defensiv variabler. Für ihn war es der 19. Sieg im 19. Kampf als Profi, für Joshua die zweite Niederlage in 26 Profikämpfen.

Zu zaghaft, zu müde

Auch Promoter Hearn war mit der Leistung seines Schützlings alles andere als zufrieden. Seines einen Schützlings, muss man wohl sagen, schließlich steht auch Usyk bei ihm unter Vertrag. »Es war keine großartige Leistung von AJ, er sah mit zunehmendem Verlauf immer müder aus«, sagte Joshua-Promoter Hearn. Usyks Promoter ergänzte: »Usyk hatte den perfekten Plan und hat Geschichte geschrieben.«

Lennox Lewis, der aktuell letzte unumstrittene Boxweltmeister im Schwergewicht, wurde ebenfalls deutlich. »Für Anthony ist es nicht das Ende, aber man kann nicht so zaghaft sein oder bis zur achten Runde warten, ehe man loslegt«, schrieb der Brite bei Twitter. »Lerne daraus und verbessere dich«, schrieb der 56-Jährige, neben Muhammad Ali und Evander Holyfield im Übrigen der einzige Schwergewichtler, der nach zwei Niederlagen noch ein drittes Mal Weltmeister wurde.

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Er habe sich den Kampf bereits angeschaut, sagte Joshua später, und einiges gesehen, das er hätte besser machen können. Trainer Rob McCracken hatte da ebenfalls ein paar Ideen: »Er muss Druck mit seinem Jab und seiner Rechten ausüben, ihn aus dem Gleichgewicht bringen und dann seine Schläge platzieren.« Versucht hatte er das, einzig: Beeindrucken konnte Joshua sein Gegenüber damit nicht. »Es gab ein paar Momente, da hat Anthony mich hart getroffen. Aber das war nichts Besonderes«, sagte Usyk dazu lediglich. Der Usyk, der zum Ende des Kampfes gar kurz vor einem Knock-out-Erfolg stand, später aber sagte: »Ich hatte gar nicht vor, ihn K.o. zu schlagen. Meine Ecke hat mich davon abgehalten.«

Und doch: Joshua glaubt fest daran, dass auch ihm das Kunststück der erneuten Weltmeisterschaft gelingt. Kurz vor dem Kampf hat der Brite noch einen »lebenslangen« Vertrag mit Promoter Hearn unterschrieben. Der Rückkampf gegen Uzyk wird zeigen, wie lang sein Boxerleben tatsächlich noch sein wird.

Mit Material von Reuters und dpa

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Author: Amb. Frankie Simonis

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